Winter-must-haves für Island

Es gibt Dinge, die man in Island dabei haben MUSS.

Mütze/Handschuhe

Und zwar sehr gute Handschuhe. Am besten Fäustlinge (buhuuuu, leider ist nur einer der beiden mit mir zuhause angekommen. Den anderen hatte ich zuletzt noch in Hamburg am Hauptbahnhof 😡). Die Mütze sollte möglichst windundurchlässig sein, also Fleece unter der Strickware. Eine Kapuze an der Jacke ist empfehlenswert.

Grödel/Spikes (hätte ich gerne gehabt!)

Ich dachte, es wäre übertrieben, aber das ist es NICHT. Die Gehsteige werden hier weder geräumt noch gestreut und sind mit einer dicken Eisschicht überzogen. Ohne die Überziehspikes ist man teilweise bewegungsunfähig. UNBEDINGT mitnehmen.

Schal/Buff

Der Wind ist echt kalt. Den Schal hab ich oft um meinen kompletten Kopf gewickelt, dass nur noch die Augen rausschauten 😉

Sonnenbrille

Die Sonne steht hier tief und wenn sie rausschaut, sieht man gar nichts mehr.

Schichten

Ich hatte immer ein Unterhemd, ein langärmliges und ein kurzärmliges Shirt an und dann noch einen Fleece-Pulli. Überraschenderweise habe ich meine Winterjacke kein einziges Mal angehabt. Das ‚Jacken-System‘ (Steppjacke und Windbraker) von The North Face war absolut ausreichend.

Warme Hose

Jeans und normale Wanderhose? Man würde erfrieren! Ich habe eine Thermosoftshell an, bei der Nordlichtjagd eine Skihose. So kann man es aushalten 😉

Kamera mit Stativ

Wenn man schöne Nordlichtbilder machen will, muss man eine hohe ISO-Zahl und eine lange Belichtung einstellen können. Und ohne Stativ geht gar nichts. Ich habe lediglich mit meinem Handy Fotos gemacht…da geht kein Nordlicht mit 😬😠

Im Winter nach Island? – NEIN

Neeeeeeeiiiiiinnnnn!

Das Wetter ist unberechenbar und gefährlich. Ein Wintersturm folgt dem nächsten, ungefähr im 5-Tages-Rhythmus.

Straßen und öffentliche Verkehrsmittel werden geschlossen bzw gestrichen. Man kann nichts anderes tun, als da zu bleiben, wo man ist. Verlässliche Aussagen, wann Bus oder Fähren fahren, gibt es keine. Nicht mal von den Firmen selbst! Und selbst wenn der Bus startet, weiß man nicht, ob er auch zum Endpunkt fahren kann. Oder wie! Ein Bus, in dem ich saß, ist trotz Vollbremsund einen Berg hinuntergerutscht und hat sich um 90 Grad um die eigene Achse gedreht! Sicher ist hier nichts!

Wenn man festsitzt, gibt es in Akureyri oder Reykjavík genug zu erleben, in kleineren Städten wartet man so vor sich hin. Spazierengehen ist auch keine gute Idee, bei einem 120km/h – Wind.

Die Straßenschließungen dienen dem Schutz aller – absolut vernünftig, das zu tun. Da sich die Wetterlage aber stündlich ändert, muss man selbst bei Tagestouren immer wieder die Webseiten kontrollieren. Nach Vík ging es damals bei Sonnenschein los, abends bin ich gerade noch über den Pass zurückgekommen. Durch tiefe Verwehungen, mit klopfendem Herzen macht das so wenig bis keinen Spaß.

In jedem Reiseportal steht, dass man im Winter problemlos hier Autofahren kann, wenn man Fahren im Schnee gewohnt ist. Das ist so nicht richtig. Hier gibt es auf den Straßen eine ca 15 cm dicke Eisschicht, die mit Schnee bedeckt ist. Studs in den Reifen sind da echt eine prima Sache. Der Wind verursacht zudem Schneeverwehungen, die teilweise Autos unter sich bedecken. Jeden Tag werden hier auf den Pässen Autos ausgegraben! Wenn man da keine Decke, Tee oder einen Schlafsack dabei hat, wird es kritisch. Die Windböen am Meer oder in der Nähe von Bergen kommen locker auf 150km/h aufwärts, werfen Busse/Laster/Wohnmobile um und fegen Kleinwagen von der Straße. Seit ich hier bin gab es zig Vorfälle!

So kann man schön vorher planen, was man alles sehen will. Was man sehen kann, steht auf einem anderen Stern. Touristenattraktionen wie Geysir und Gullfoss versucht man zwar zugänglich zu machen, trotzdem gab es aber in den letzten fünf Wochen viele Tage, an dem die Straßen dorthin geschlossen waren. Auf keinen Fall sollte man zu beharrlich sein; was nicht geht, geht nicht!

Das Nordlicht ist zwar eine Attraktion im Winter, aber wenn es bewölkt ist, sieht man sie nicht. Von den fünf Wochen, die ich hier war, gab es ca. sieben wolkenfreie Abende.

Buchungen! Hotels und Tourenanbieter zeigen sich in der Regel kulant, aber eben nicht alle. Viele Touristen, die von der Rettung geborgen werden müssen, sagen, dass sie wegen ihres Hotelzimmer gefahren sind. Verständlich, aber eben auch lebensgefährlich. Wenn http://www.safetravel.is eine Warnung herausgibt, dass man sich NICHT fortbewegen soll, dann hat das einen Grund! Dann verliert man eben sein Geld.

Das Tageslicht ist knapp. Vor 10 Uhr wird es im Januar nicht hell, ab 16 Uhr sollte man in der Unterkunft sein, wenn man nicht im Dunklen fahren will.

Im Sommer dagegen muss man sich wenig Gedanken machen. Man fährt die Ringstraße, kommt auch an abgelegene Naturwunder wie den Dettifoss und kann Buchungen einhalten. Da kann man einen mehr oder weniger ‚sorgenfreien‚ Urlaub erleben und Island so richtig genießen.

Fazit: Für Island – Neulinge empfehle ich eine Ringstraßen-Umrundung im Sommer. Für Wiederholungstäter ist der Winter ein MUSS! Das Land ist trotz aller Einschränkungen WUNDERSCHÖN im Winter, ein Abenteuer jagt das nächste 😀😊😀😊😀

Im Winter nach Island? – JA

Jaaaaaaaaaa! Absolut und definitiv!

Es ist großartig hier im Winter.

Die Landschaft und die Lichtstimmung sind magisch. Der Schnee verstärkt die raue Schönheit der Insel und die Verwehungen sind sehenswert. Auf den Pässen sind sie teilweise meterhoch!

Auch das Eis ist anders. Im Sommer ist es toll, wenn man die Gletschers ungenau sieht, die sich ins Tal schieben. Im Winter, da fallen sie erst auf den zweiten Blick auf; neben dem reinen weißen Schnee hebt sich das bläuliche Eis mit den grauen Aschestreifen ganz anders ab.

Das Wasser, das aus dem Hochland zur Küste fließt, wird im Winter noch sichtbarer, da es gefriert und wie tropfendes, erkaltetes Kerzenwachs an den Bergen klebt. Im Sommer fällt das dagegen nicht so auf.

Das Nordlicht ist DIE Attraktion von Ende August bis Mitte April. Und es war ja für mich einer DER Gründe, die Reise zu dieser Jahreszeit zu machen! Was soll ich sagen? Man muss es einfach gesehen haben. Aber auch hier ist ein Realitätscheck wichtig: So grün wie auf den Bildern ist es selten. Vielmehr sieht man etwas wie weiße Wolkenschlieren, die über den Himmel tanzen und mehr oder weniger stark grünlich schimmern. Dennoch ist es ein absolut bezauberndes Naturphänomen, das einen nur staunen lässt.

Eishöhlen sind der Wahnsinn und eben meist nur im Winter zugänglich. Es gibt eine ‚manmade‘ Höhle, die in einen Gletscher gegraben wurde. Und auch natürliche, in denen man sich wie im gefrorenen Meer fühlt.

Island gehört gerade zu den populärsten Urlaubsländern! Gefühlte 40 Prozent sind Amerikaner, 30 Prozent Asiaten, der Rest wohl Franzosen, Briten, Australier und Deutsche. Ungefähr 80 Prozent davon bewegen sich sich nur auf der Südinsel, 20 Prozent kommen auch in den Norden. Auch im Winter trifft man in Reykjavík wenig Isländer. Aber dennoch ist es lang nicht so wie im Sommer. Man findet spontan Unterkünfte und kann vor Ort entscheiden, ob man Ausflüge machen will. Im Gegensatz dazu hat man von Mai bis August keine Chance, wenn man nicht mindestens ein halbes Jahr vorher gebucht hat!

Zum Hundeschlittenfahren braucht man Schnee 😊

Das Tageslicht wird spürbar mehr und die Dunkelheit ist nicht so erdrückend, wie ich mir das vorgestellt habe. Der Tag beginnt etwas später, Frühstück-Cafés machen teilweise nicht vor 10 Uhr auf, Museen nicht vor 13 Uhr. Aber daran gewöhnt man sich und gerade für Nachteulen ist das ein guter Rhythmus. Im Februar hat man schon ab 9 Uhr Licht und bis 18 Uhr. Das ist völlig ausreichend!

Soooo kalt, wie man denkt ist es nicht. Die Grundtemperatur ist nicht anders als bei uns; und wenn man sich im windgeschützten Bereich aufhält, ist alles im grünen Bereich.

FAZIT: Island ist im Winter definitiv eine Reise wert. Zwei Dinge sollte man laut Einheimischer bei der Planung beachten. Aufgrund der Winterstürmen sind die Monate bis Dezember und ab Mitte März wettertechnisch besser. Und man sollte viel Zeit mitbringen, um Spielraum für eventuelle Wartezeiten wegen schlechtem Wetter zu haben.

Dann steht einem Winterurlaub nichts mehr im Wege!

Whalewatching-Tour

Nach der Tagestour zum Myvatn beginnt der nächste Tag mit Ausschlafen. Der Linienbus nach Siglufsfjörđur fährt nicht und so liegt ein Tag vor mir, der bisher ohne Pläne ist.

Ich laufe in die Innenstadt, um während eines Frühstücks zu entscheiden, was ich machen werde.

Spontan entscheide ich, den Sonnentag für eine Whalewatching-Tour zu nutzen.

Ich hab Glück, die Tour ist nicht ausgebucht und so starten wir um 13 Uhr vom Hafen in Akureyri.

Ich stehe fast eine Stunde auf dem Aussichtsdeck und schaue das Fjord an.

Der Wind ist so eisig, dass ich nur noch zitter und Tränen laufen über die Backen. Sobald ich nur ein Foto mache, schmerzen die Fingerspitzen vor Kälte.

Zum Glück vergisst man das schnell, wenn eine Gruppe von sechs Buckelwalen auftaucht. Drei Einzelgänger schwimmen auch noch herum.

Die Gruppe taucht immer in der Nähe des Bootes auf und somit haben wir immer eine tolle Sicht auf diese prächtigen Tiere. Sie atmen drei bis vier Mal, dann tauchen sie wieder für fünf bis zehn Minuten steil nach unten, um Futter zu suchen. Das ist auch der Moment, an dem man die Schwanzflosse sieht.

Die Zeit bei den Walen vergeht trotz Kälte wie im Flug. Während der Rückfahrt sitze ich im Inneren des Boots und lasse mich durch die Fensterscheibe von der Sonne aufwärmen.

Ich jogge fast zum Hostel zurück, um wieder warm zu werden. Suppe und Tee wärmen zusätzlich von innen 😊

Auf Facebook werde ich ein Video hochladen, das geht hier leider nicht.

Day-trip to lake Myvatn

Die Sonne schiebt ganz langsam die Wolken weg, während ich müde (die Nordlichtjagd war erfolgreich, Bilder folgen 😀😊😀😊) vor dem Hostel stehe und überlege, ob ich auch wirklich gerichtet bin. Habe ich genügend Schichten an? Thermoskanne mit heißem Tee gefüllt? Powerbank auch im Rucksack?

Schließlich biegt der Bus um die Ecke und Gísli bringt ihn direkt vor mir zum Stehen. Mit einem gewohnt lockeren Spruch ‚May I get your number today, honey?‘ will er die Buchungsnummer haben, nur um dann vorzugeben, dass er zutiefst verletzt ist, dass man wieder nicht seine Handynummer angegeben hat.

Ich hab fünf Touren mit Saga-Travel unternommen, vier davon ist ‚Number One‘ gefahren. Oh well……. 😉

Zuerst haben wir am Gođafoss angehalten, was ziemlich gut war, denn die Sonne blinzelte gerade so über die Bergspitze und außer uns waren keine anderen Besucher da.

Dann ging es ans Südufer des Myvatn-Sees zu den Pseudokratern; nachdem wir alle versprochen hatten, nicht verlorenzugehen, durften wir den kleinen Rundweg laufen.

Auf das Dummborgir war ich besonders gespannt, denn in dieser Lavalandschaft, die einem Labyrinth ähnelt, hat es mir im Sommer schon gut gefallen. Ich jogge fast den ‚mittleren‘ Rundweg, um wieder rechtzeitig am Bus zu sein.

Nach dem Ausguck über den See (hier wurden Szenen für GOT, Staffel 3 gedreht,

ging es weiter zur ‚love-cave‚. Der Riss zwischen der eurasischen Platte und der nordamerikanischen Platte ist hier gut zu sehen. Jedes Jahr kommen 2,5 cm dazu. Er zieht sich übrigens durchs ganze Land, im Pingvellir – Park bin ich darin geschnorchelt. Gísli warnt uns davor, hineinzufallen, denn dann kämen wir in Australien wieder heraus und zwischendrin wäre es sehr heiß. Haha!

Der Zugang zur Höhle ist vereist, zum Glück war ich im Sommer drin. Das ist Drehort der berühmten Szene mit John Snow und Ygritte. Deswegen der Name 😉

Ich habe Gísli gefragt, ob er Schauspieler gesehen hat. Er antwortete, dass er im Café neben ihnen gesessen hätte, aber er hätte keinen einzigen erkannt 😂😂😂😂😂😂

Die Steamer sind der vorletzte Stop. Wie schon im Sommer ist der Gestank nach faulen Eiern sehr gewöhnungsbedürftig bis ekelerregend. Trotzdem ist es toll zu erleben, wie nah hier in Island Feuer und Eis beieinander liegen.

Gísli wollte uns dazu bringen, Bilder mit nackigem Hintern über dem Dampf zu machen und dann als Profilbild zu nehmen. Nicht mal die Teilnehmer aus Fernost, die sonst für jede Pose zu haben sind, machen es 😂

Das Myvatn-Naturebath wartet am Schluss der Tour und lädt zum Entspannen ein. Nur fünf Autos stehen auf dem Parkplatz, als wir dort eintreffen.

Auf dem Rückweg genieße ich die Landschaft, die wirklich atemberaubend ist.

Als Number one mich im Hostel abliefert, bietet er mir 50% Rabatt auf die Nordlichttour heut Abend an. Aber besser als gestern kann es nicht mehr werden. Obwohl?!?

‚Dann sollen sie Kuchen essen‘

Dieser Beitrag ist vor allem für Veganer interessant…..okay, eigentlich nur für Veganer, die nach Island reisen wollen.

Island ist ein tolles Land für Veganer. Das würde man nicht erwarten. Aber die Menschen hier sind sehr trendy, arty und up-to-date, dass man inzwischen überall mindestens ein als vegan deklariertes Gericht findet.

Aber…

…es ist SO teuer hier. Ein Hauptgericht kostet zwischen 24 und 48 Euro ohne Getränk. Da überlegt man sich tatsächlich, ob man Hunger hat.

Ich hab extra Unterkünfte mit Küchen gebucht, um zumindest die Wahl zu haben selber zu kochen oder essen zu gehen.

Aber….

….als Geschichtler hab ich die perfekte Lösung gefunden und folge meist dem Ratschlag von Jean-Jaques Rousseau (fälschlicherweise wird das Zitat immer Marie Antoinette zugeschrieben, nachweislich ist es aber nicht von ihr) und esse Kuchen.😁

Für eine Kuchentante wie mich ist das perfekt, denn mit 8-12 Euro pro Stück Kuchen liegt es in meinem finanziellen Rahmen. Außerdem sind sie rohvegan, also gesund(ish) und lang sättigend wegen der Nüsse und Datteln. Ja, man kann sich das tatsächlich einreden, dass der Kuchen eine vernünftige Alternative ist.😂😂😂

Und es gibt hier SO tolle Cafés und Restaurants!

Reykjavík

Kaffi Vinyl (rein vegan)

Hier ist es SUPER! Die Einrichtung erinnert an eine Wohnung in einem besetzten Haus, die Musik ist klasse und das Essen auch. Ganz oben auf meinem persönlichen Menü steht die Lasagne. HAMMER! Die roh-vegane Bananentorte ist Genuss pur.

Glo

Gesundes Essen zu vernünftigen Preisen in lustigen Kombinationen in Bowls zusammengeführt. So healthy!

Café Babalu

Auch das ist ein Platz zum Wohlfühlen! Überall gibt es lustige Einrichtungsgegenstände und man kommt aus dem Schauen nicht mehr raus. Kaffee ist himmlisch, der carrot-cake kommt mit richtig fettem, weißem icing, was man nicht so oft hat.

Ida Zimsen

Das ist mein breakfast-spot! Überall in dem Buchladen stehen Tische und gemütliche Sessel und während man Soja-Latte, roh-veganen Kuchen oder Porridge isst, kann man rausschauen und zugucken, wie die Sonne aufgeht.

Kaffitar

Mein breakfast-spot vor 8 Uhr! Filterkaffee zum Nachfüllen und es gibt auch vegane Brote (Avocado, Hummus) auf der Karte.

C is for cookies

Dieses Café hat einen Ruf für hervorragenden Apple Pie, der nach Zimt duftet und mit viel Teig und wenig Apfelschicht aufwartet. Not too bad!

Akureyri

Bláa Kannan

Best raw-vegan chocolate-banana-cake in town! Und nicht nur das, es gibt auch Schoko-Biscotti 😀

Hamborgarfabrikkan

Hier sind drei Burger auf der Karte, die man mit einem Portobello-Mushroom oder Ooomph (Hühnchen-Fleischersatz) und Violofe-Käse veganisieren kann. Sehr gut ist vor allem die vegane Mayo.

Kaffi Ilmur

Hm, es ist ein nettes altes Holzhäuschen, aber das vegane Angebot (Erdnuss, Dattel, Schoki) ist etwas dürftig für den Preis.

Borgarnes

Settlement-Center

Hier gibt es das gesündeste, frischeste Essen mit verrückten Kräuter-Gewürz-Kombinationen. Das Mittagsbuffet ist vegan, Ausnahmen sind gekennzeichnet. So gut habe ich in Island, ach was NOCH NIE irgendwo gegessen.

Und sonst so?

In jedem Supermarkt gibt es Sojamilch, Reismilch oder Mandelmilch. Rohvegane Riegel von Nak’d findet man auch überall. Bei Bonus gibt es Joghurt von Soyola und meine heißgeliebten Linda Mc Cartney-Produkte. Veganen Käse von Violife findet man bei Krambuđ und auch Vivani-Schokoriegel und Drinks von Kitchen Rebell lassen Herzen höher schlagen. Kronan hat tolle ‚Vegan-Aufkleber‘ und eine große Auswahl an Käse, Milch, Joghurt, Eis, Margarine und Fertigprodukten.

Auch Netto hat viele vegane Produkte im Angebot. Besonders erwähnenswert sind die Puddings in verschiedenen Geschmacksrichtungen und auch mit unterschiedlicher Basis (Reis, Mandel oder Kokos).

Heilshusid in Reykjavík /Laugavegur und im Einkaufszentrum in Akureyri ist ist ein Reformhaus, das ein umfangreiches veganes Sortiment hat.

Man verhungert hier definitiv nicht. Man wird nur arm 😁

A stroll around the island

Manchmal wird der Sturm etwas weniger stürmisch, dann kann man schnell hinausgehen und etwas herumlaufen. Nach spätestens 45 Minuten sollte man aber wieder zurück in der Herberge sein. Dann ist die ‚Gut-Wettee-Phase‘ vorbei und Graupel, Schneeflocken und Sand treffen einen bei einer Windstärke von 75 km/h wie Geschosse im Gesicht 😯

Aber die kurze Zeit reicht aus, die Schönheit dieser Insel zu fotografieren 😊

Gestrandet auf der Puffin-Insel

Jeden Morgen das gleiche Ritual: Der Wecker läutet um 6.30 Uhr, ich mache mich fertig und um 7.00 Uhr checke ich die Webseite von seatours. Da steht dann ‚Ferry cancelled‘ und ich geh wieder ins Bett. Gut gelaunt, noch einen Tag hierbleiben zu dürfen, aber zunehmend besorgt, da ich doch die große Fähre nach Hause erwischen muss. Die fährt von fast exakt der gegenüberliegenden Seite der Insel. Und wenn ich eins gelernt habe in den 3 Wochen Island, man braucht im Winter viel Zeit!

Die Hauptlebensader Nr. 1, die Ringstraße, ist gerade täglich irgendwo geschlossen, wodurch die Busse nicht fahren.

Fürs Wochenende kündigt sich ein Sturm an. Der Plan war, es vorher zumindest noch in den Norden nach Akureyri zu schaffen.

Will I make it?

Aber nun zurück zu den Westmänner-Inseln

Im Sommer kommen tausende Touristen her, um die Puffins zu bestaunen. Hier dreht sich alles um diese putzigen Vögel. Von Ende Mai bis Anfang August brüten die Papageientaucher an den Klippen, die restliche Zeit des Jahres verbringen sie auf dem Meer.

Es gibt ein kleines Festival-Wochenende, an dem die Kinder mit Pappkartons und Taschenlampen bewaffnet nachts um die Häuser ziehen und kleine Baby-Puffins, Pufflings genannt, einsammeln und wieder ans Meer tragen. Anstatt dort hinauszufliegen, werden sie nämlich von den Lichtern der Stadt angezogen und irrgeleitet.

Im Aquarium, einem der drei großen Museen hier, bekomme ich das alles von Margrét Magnúsdóttir erzählt. Obwohl die Sehenswürdigkeit im Winter nur an Samstagen öffnet, sperrt sie für mich auf. Sie freut sich, dass ich per Mail angefragt habe, denn sie sei ja eh da.

Neben den Bildern von den stolzen Puffinrettern

Er schaut SO goldig aus 😉

sind vor allem die Wassertiere ein Blickfang.

Aber ich hatte ehrlich gesagt nur einen Grund hierher zu kommen: Puffins!

Im Sommer 2016 war ich so aufgeregt, endlich welche zu sehen! Mit einem Puffintuch um den Hals

fuhr ich hierher, nur um festzustellen, dass sie zwei Tage vorher weggeflogen sind.😦

Hier im Aquarium leben gleich drei niedliche Papageientaucher, Tóti, Karen und Hafdis, die kurz vor dem Winterstürmen gefunden wurden oder verletzt waren und somit nicht mehr freigelassen werden konnten.

Fröhlich watscheln sie hinter mir her und achten ganz genau darauf, was ich mache.

Tóti denkt, er ist der Chef vom Aquarium, scherzt die eigentliche Museumsleiterin. Sie ist seine Bezugsperson und er erkennt sie an Aussehen und Stimme. Er mag es nicht, wenn sie heiser ist oder eine Sonnenbrille trägt. Da Tóti bis zu 40 Jahre alt werden kann, wird er mit ihr ins Altersheim ziehen, sagt Margrét 😁

Delikatesse

Ich frage Frau Magnúsdóttir abschließend noch, ob sie die in Island beliebte Delikatesse ‚geräucherter Puffin‘ noch essen könne. Ihre Antwort: ‚Freunde isst man nicht!‘

Dennoch waren die rund vier Millionen Vögel, die sich im Sommer auf der Insel einfinden, lange die einzige Abwechslung zum Fisch. Historisch gesehen völlig nachvollziehbar, dass die Papageientaucher auf dem Teller landeten.

Aber heutzutage gibt es zwei große Supermärkte zum Einkaufen!!!!

Vilkominn til Vestmannaeyjar

Nach wunderschönen neun Tagen im Basecamp in Reykjavík wird es Zeit, sich auf den Weg zu neuen Abenteuern zu machen. Das Ziel sind die Westmänner-Inseln im Süden, auf Isländisch Vestmannaeyjar, die ich schon vom Festland aus bei Sonnenuntergang fotografiert habe.

Schon die Anreise hat es organisatorisch und auch sonst in sich. Denn man muss morgens im Fährbetrieb anrufen und nachfragen, ob sie wettertechnisch überhaupt fahren können. Und wenn, von wo, denn es gibt zwei Häfen, die je nach Bedingungen angesteuert werden. Im Sommer gibt es meist die 30 – minütigen Überfahrten von Landeyjarhöfn, im Winter die mit 2h45min von Porlakshöfn aus.

Hat man alle Infos, dann nimmt man den Linienbus zum Busbahnhof Mjódd. Dort lässt man sich von einer Deutschen unterhalten, die in schauderhaftem Englisch verlangt, dass der Bus nach Höfn fahren MUSS, da sie doch Buchungen hat. Die Busdame zeigt sich wenig beeindruckt ob der Argumente.😉

Um 10 Uhr taucht ein Bus auf, der mit dem Namen der Fähre beschriftet ist. Außer mir steigt noch ein weiterer Fahrgast ein.

Nach 45 Minuten kommt man in Porlakshöfn an, darf sein Ticket kaufen und über die Ladeluke auf die Fähre laufen.

Man merkt die Nebensaison. Im Sommer muss man vorbuchen, im Winter hat man Platz wie blöd.

Und DANN geht das Elend los. Es schaukelt so heftig, dass die Shetland-Fähre dagegen der reinste Witz ist. Die erste Stunde ging ganz gut, gegen Ende der zweiten Stunde hab ich eine Vomex eingeworfen und als die dritte Stunde fast vorbei war, kamen wir zum Glück gerade noch rechtzeitig an. Sonst hätte ich tatsächlich die Tüte gebraucht 😯

Im Blizzard habe ich dann mein Hostel gesucht, wo mich der Besitzer nett empfing und mir statt dem Mehrbettzimmer ein Doppelzimmer gab. Ich bin der einzige Gast.

Sofort laufe ich zum Supermarkt, denn sonst hätte ich mich nicht mehr in den Sturm hinausgewagt.

Und was hilft am besten gegen Seekrankheit? Eine Soja-Latte mit einem Reiher im Schaum – ich liebe den isländischen Humor.